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August 2019

Tattoos – Bilder für die Ewigkeit?

Tätowierungen gibt es bereits seit sehr langer Zeit. Farbe wird unter die Haut gestochen und es entstehen verschiedenste Muster, Formen oder Figuren. Die Bilder mögen einem im ersten Moment gefallen, doch das kann sich im Laufe der Zeit ändern.Man wird älter und erwachsener und verändert seine Interessen und Stile. Lange galt ein Tattoo als unwiderruflich. Wenn man sich dazu entschieden hat, blieb das Bild für immer auf der Haut. Heute gibt es Praxen für Tattooentfernungen, deren Konzepte immer ausgereifter und erfolgreicher werden.

Wir konnten mit dem 52-jährigen Peter Steiner aus Uznach sprechen – einem Experten beim Thema Tattooentfernung. Er absolvierte erst eine höhere Fachausbildung zur Pflege und machte im Anschluss spezifische Weiterbildungen, die notwendig sind, um Tattoos entfernen zu dürfen. Arbeitete er zunächst als Bereichsleiter in der Chirurgie in einem Spital, so wurde er durch Zufall auf den Beruf aufmerksam. Ein Kollege baute ein entsprechendes Unternehmen auf und Peter Steiner hatte den Wunsch, sich beruflich zu verändern. Da dieser noch einen Mitarbeiter aus dem medizinischen Bereich suchte, stieg Peter Steiner vor 5 ½ Jahren in das Business der Tattooentfernung mit ein.

Im Unternehmen sind insgesamt vier Mitarbeiter tätig. Zusätzlich zu Peter Steiner behandeln noch zwei Kolleginnen die Kunden. Der vierte Mitarbeiter ist der Mehrheitsaktionär und kümmert sich um die Bereiche Marketing, Werbung etc.. Er ist somit nicht im operativen Bereich beschäftigt. Die Tattooentfernungspraxis wurde mit dem Zweck gegründet, ein professionelles Kompetenzzentrum zu schaffen, welches sich ausschließlich auf die Entfernung von Tätowierungen spezialisiert hat. Im Oktober 2011 wurde die Gesellschaft mit beschränkter Haftung in das Handelsregister im Kanton Zürich eingetragen und am 2. Januar 2012 nahm die Tattooentfernungspraxis GmbH den operativen Betrieb auf.

Bereits sechs Monat nach der Firmengründung war die Tattooentfernungspraxis Marktführer im Bereich der Photothermolyse in der Schweiz. Diese Entwicklung führte dazu, dass erhebliche Investitionen in den Ausbau der Praxis getätigt wurden. Neben der Anschaffung einer vollautomatischen Behandlungsliege wurde Ende 2012 in das damals fortschrittlichste Lasersystem investiert. Seit August 2015 arbeitet die Tattooentfernungspraxis mit dem PiocSure Lasersystem der Firma Cynosure, dem zurzeit modernsten Lasersystem der Welt. Ende 2013 konnte das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.

Die Tattooentfernungspraxis setzt Maßstäbe im Bereich der Photothermolyse in der Schweiz, sowie in weiten Teilen von Europa. Bereits im ersten Jahr wurden über 1000 Behandlungen durchgeführt und im zweiten Geschäftsjahr waren es weit über 3000. Im Jahr 2014 wurden die Behandlungen auf über 4500 pro Jahr ausgebaut. Aufgrund von stetigen Reinvestitionen wird der Vorsprung permanent ausgebaut. Deshalb wurde 2016 der Standort von Schwerzenbach nach Zollikon verlegt. Die neue Praxis verfügt über eine fortschrittliche Infrastruktur und bietet den Patienten mehr Möglichkeiten zum besten Preis-/Leistungsverhältnis.

Was sind die Hauptgründe, warum jemand sein Tattoo entfernen möchte?
Gibt es sowohl medizinische als auch ästhetische Gründe?
Die Hauptgründe, wieso ein Tattoo entfernt wird, sind sicherlich im ästhetischen Bereich zu suchen. Dies können schlecht gestochene Tattoos sein, nicht mehr zeitgemäße Motive oder Vorgaben des Kunden, die vom Tätowierer nicht so umgesetzt wurden wie gewünscht. Zusätzlich haben wir viele Kunden, die ihr Tattoo wegen einer Arbeitsstelle (Flight Attendant, Polizei, Verkauf etc.) entfernen müssen. Eine Entfernung aus medizinischen Gründen ist relativ selten, kommt aber auch vor (z.B. allergische Reaktion auf die Tattoofarbe).

Welche Tätowierungen sind besonders schwierig zu entfernen? Gibt es einige Körperteile, mit denen man besonders aufmerksam sein sollte? Welche Risiken können entstehen?Alle Tätowierungen, bei denen weiße Farbe in das Tattoo eingearbeitet wurde, sind schwierig zu entfernen. Auch Tattoos, die einmal oder mehrfach überstochen wurden (Cover Up’s), sind zeitaufwändiger in der Behandlung. Vor allem bei Entfernungen von Permanent Make Up an den Augenbrauen und Lippen ist bei der Behandlung Vorsicht geboten. Permanente Lidstriche entfernen wir bei uns in der Praxis nicht. Die Entfernung von Tattoos mit der Lasertechnik ist zur Zeit immer noch der Goldstandard. Die Laserbehandlungen mit den heutigen modernen Geräten beinhaltet nach heutigem Stand keine Risiken. Inwiefern die Inhaltsstoffe der Farbe ein Risiko darstellen, ist noch nicht genau bekannt.

Wie funktioniert die Picosure Technologie? Wie lange dauert eine Behandlung? Wovon hängt die Anzahl der Behandlungen ab? Ist die Prozedur total schmerzlos?  Die ultrakurzen Pulsbreiten des PicoSure erzielen einen intensiven photomechanischen Effekt, der die photothermische Wirkung in der Nanosekunden-Lasertechnologie deutlich übertrifft (z.B. Q-Switch Nd-YAG). Dieser photomechanische Effekt wird durch die patentierte PressureWave™- Technologie ausgelöst und hat eine stärkere Zersetzung der Farbpigmente zur Folge. So werden bei der Tattooentfernung Farbpigmente in winzige Partikel zersprengt, die der Körper leichter abbauen kann. Durch die geringe Leistung der PressureWave™-Technologie bleibt das umliegende Gewebe unverletzt.
Die Dauer einer Behandlung ist abhängig von der Größe (Fläche) des Tattoos. Die Größe eines 5 Franken Stückes dauert zum Beispiel circa eine Minute.
Wie viele Behandlungen notwendig sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Diese können sein: Farbmenge, Stichtiefe, Lokalisation, Hauttyp, Stoffwechsel und Farbzusammensetzung des Tattoos.
Die Prozedur ist nicht schmerzlos und ist auch stark abhängig von der Lokalisation des Tattoos. Über eine gute Kühlung kann ein großer Teil der Schmerzen sehr gut abgefangen werden. Sollte dies nicht ausreichend sein, besteht noch die Möglichkeit einer Oberflächenanästhesie mittels Gel.

Was passiert nach der erfolgreichen Behandlung? Wie soll man das behandelte Körperteil pflegen? Kann man diese Stelle in der Zukunft wieder tätowieren lassen?Nach der Behandlung wird die behandelte Stelle für eine kurze Zeit noch weiter mit einem Kaltluftsystem gekühlt. Danach wird eine Erstversorgungscreme appliziert und die Stelle fachgerecht verbunden. Bevor der Kunde die Praxis verlässt, wird ein Kühlpack angebracht, um eine weitergehende Kühlung zu gewährleisten. Der Kunde bekommt von der Tattooentfernungspraxis AG ein Merkblatt und ein Starterset zur Nachbehandlung für zuhause. Der Kunde kann an der behandelten Stelle nach einer Wartefrist von 6 Monaten wieder ein neues Tattoo stechen lassen.

Optimistischer Blick in die ZukunftTattooentfernungen werden immer weiter entwickelt, um die Kunden möglichst zufrieden zu stellen. Peter Steiner konnte uns mit seinen Beschreibungen zeigen, wie technisch ausgereift die Methoden sind, die verwendet werden. Die steigenden Zahlen, von denen uns berichtet wurden, lassen zudem erkennen, wie gefragt die Entfernung von Tätowierungen ist. Man muss Tattoos nicht mehr jahrelang bereuen, sondern es gibt aussichtsreiche Entwicklungen, die einem helfen können, sich wieder wohler in der eigenen – tintenfreien – Haut zu fühlen.

Journalistin: Verena Arnold

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